Der Europäische Fernwanderweg E1

Vom Nordkap nach Sizilien

12 von der Europäischen Wandervereinigung (EWV) geschaffene Fernwanderwege, schlicht E1 bis E12 genannt, durchziehen Europa. Diese sind zum Teil noch lückenhaft und manchmal auch schlecht markiert. Der Europäische Fernwanderweg E1 gehört zu den beliebteren und besser markierten - und wird seit dem Sommer 2013 lückenlos vom Nordkap bis nach Scapoli in Mittelitalien geführt.

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Über den Verlauf des Europäischen Fernwanderwegs E1

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In Norwegen startet der E1 am Nordkap und führt zunächst nach Kautokeino. Dort schließt sich die Nordkalottruta an, die, auch durch Schweden und Finnland führend, an ihrem südlichen Ende Sulitjelma erreicht. Seit dem Dreiländereck zwischen Norwegen, Schweden und Finnland nutzt der Grensesømmen ebenfalls diese Strecke. In Sulitjelma schließt sich die Nordlandsruta an, die bis nach Harvasstua nördlich vom Nationalpark Børgefjell führt. Der E1 verläuft anschließend weiter auf dem Grensesømmen, mehrmals die Grenze zwischen Norwegen und Schweden überschreitend, bis Svukuriset und schließlich nach Grövelsjön in Schweden. Vom Nordkap bis Grövelsjön ist der E1 über 2.000 Kilometer lang. 

Ab Grövelsjön führen verschiedene regionale Wanderwege bis nach Varberg am Kattegat. Im Einzelnen sind dies der Südliche Kungsleden bis Sälen, der Vasaloppsleden bis kurz vor Mora, der Siljansleden bis Leksand, lokale Wanderwege in Gagnef bis Gyllbergen, der Sméleden bis Björsjö, die Malingsbo-Klotenrundan bis Kloten, der Bergslagsleden bis Stenkällegården (bei Karlsborg), der Västra Vätterleden bis Mullsjö, Redvägsleden und Åsundenleden bis Ulricehamn, der Sjuhäradsleden bis Borås, der Knalleleden bis Hindås, der Vildmarksleden bis Skatås, der Bohusleden bis Blåvättnerna und schließlich der Hallandsleden bis Varberg.

Mit der Fähre geht es ins dänische Grenå, wo die Molsruten anschließt und den E1 nach Aarhus führt. Von dort führen die Wanderwege Aarhus-Silkeborg und Silkeborg-Horsens in Vrads Sande an den Hærvejen, der im Süden in Padborg an der deutschen Grenze endet. Über den Gendarmstien wird der Anschluss des E1 in Deutschland bei Kruså bzw. Kupfermühle erreicht.

Anders als in den skandinavischen Ländern ist der Fernwanderweg E1 in Deutschland ein eigenständiger Wanderweg, der nur gelegentlich ältere, vorhandene Wanderwege mitnutzt. Über Flensburg, Schleswig, Kiel, Lübeck, Hamburg, Soltau und Celle führt der E1 ins Mittelgebirge, wo zunächst Deister, Süntel und Eggegebirge überquert werden. Der weitere Verlauf führt über Willingen, Siegen, durch Westerwald und Taunus nach Frankfurt am Main. Südlich hiervon wird über Darmstadt und Heidelberg bei Pforzheim der Schwarzwald erreicht. Schließlich führt der Weg über Singen nach Konstanz an die Grenze zur Schweiz.

In der Schweiz werden wieder lokale Wanderwege genutzt, wobei der E1 am Vierwaldstättersee vorbei über den Gotthardpass bis Morcote am Luganersee führt.

Am gegenüberliegenden Ufer in Porto Ceresio beginnt der italienische Teil des E1. Der Weg führt zunächst durch das Tal des Ticino und schließlich auf den Apennin hinauf, wo er kurz vor Genua auf den Alta Via dei Monti Liguri. Diesem Wanderweg folgt der E1 bis zum Skigebiet Zum Zeri-Passo dei due Santi, wo der E1 auf den Grande Escursione Appenninica wechselt. In Castelluccio di Norcia endet dieser Wanderweg. Der Europäische Fernwanderweg E1 führt noch weiter bis Scapoli in der Provinz Isernia. Weiter südlich gibt es noch Teilstücke (z.B. im Cilento-Nationalpark), die aber noch nicht mit der Hauptstrecke verbunden sind. Der geplante Endpunkt des E1 soll das Capo Passero, der südlichste Punkt Siziliens, sein.